Actualité de l’Anarcho-syndicalisme

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Neuigkeiten von NEWELL

Freitag 8. November 2002

Zur Erinnerung:
Newell ist ein Unternehmen, das auf metallene Accessoires fuer Fenster und Gardinen spezialisiert ist. Im Jahr 2000 von dem multinationalen Konzern Rubbermaid aufgekauft, werden zwei der vier Fabriken in Frankreich zu Weihnachten schliessen. Die ArbeiterInnen dieser Fabriken (in Nègrepelisse & Ablis) sind seit 10 Tagen im Streik und halten die Fabriken besetzt, um angesichts der Misere genuegendere Abfindungen fuer die Entlassungen zu erwirken als sie das Unternehmen bisher zugestehen wollte. In Nègrepelisse hatten sich die ArbeiterInnen an die CNT-AIT gewandt - und sie wurden zudem von einem Unterstuetzungskomitee, das aus den Angehoerigen, FreundInnen und NachbarInnen besteht, in ihrer Bewegung bestaerkt.

Am vergangenen Montag wohnten wir einem Einschuechterungsmanoever groszen Ausmaszes bei. In der Tat machten bei der Ankunft vor den Toren des Unternehmens die verruecktesten Geruechte die Runde. Die Delegierten des Personals verkuendeten, sie haetten einen Brief des Buergermeisters erhalten - den aber noch niemand zu Gesicht bekommen hat -, in dem bekannt gegeben habe, dasz die Gemeindeverwaltung den Bus nicht mehr zur Verfuegung stellen wuerde, um zur Besetzung des Anlagen in Tremblaye les Villages zu gelangen.

Begruendung: wegen der "Anarchisten von der CNT". "Unschuldige" Haende reichten Texte aus dem Internet weiter, in denen Anarchisten mit Bombenlegern und anderen Verbrechern in Verbindung gebracht werden. Als Beweise, dass die CNT eine Gruppe von "Gewalttaetern" ist, wird schon mal erwaehnt, dass es in der vergangenen Woche einen (Hacker-)Angriff auf die Homepage von Newell gegeben hat, oder auch die angebliche Zugehoerigkeit von Personen eines bestimmten Spektrums [1]. "Ihr seht also sehr wohl, das sind

nicht Leute wie wir ..." et cetera, kurz: "man" versuchte uns zu kriminalisieren.

Offensichtlich war das Wochenende von einigen genutzt worden, um uns in Verruf zu bringen. Die Polizei und besonders die Renseignement Généraux (aehnlich Verfassungsschutz, Bem. der Uebersetzung), die seit mehreren Tagen deutlich sichtbar in der Gegend praesent sind, haben kontinuierlich Druck ausgeuebt. Letztlich hat der Buergermeister den Bus doch bereit gestellt, wobei die Anzahl der Zugelassenen strikt auf das gute Dutzend der Streikenden begrenzt wurde, die nach Tremblaye fahren sollten. (Die anderen Sitzplaetze des Busses wurden in Liegeplaetze verwandelt ...).

Am Mittwoch, bei der Ankunft in Tremblaye, wurden die Streikenden beim Verlassen des Busses vom Generaldirektor und vom Leiter der Personalabteilung - deren Anwesenheit mit Hohnrufen begrueszt wurde - empfangen. Die Delegierten der Belegschaft (die am Vorabend angekommen waren) waren auch da ... und auch die Polizei. Unverzueglich erkundigte sich der Generaldirektor danach, ob sich in dem Bus auch "betriebsfremde Personen" befaenden. Dies wurde - wahrheitsgemaesz - verneint. Offensichtlich war alles unternommen worden, dass keinen erfahrenen AktivistInnen nach Tremblaye kaemen. Und zwar nicht ohne Grund ... Vor den Anlagen trafen die ArbeiterInnen von Nègrepelisse auf die Streikenden von Ablis und begegegnen kurze Zeit spaeter den ArbeiterInnen von Tremblaye, die gerade zur Arbeit kommen. Erstaunen: diese wussten gar nicht, dass die anderen Fabriken an diesem Tage zu Besuch kommen wuerden ... sie waren von den Gewerkschaften vor Ort (CGT & FO) [2] nicht informiert worden. Die CGT-Delegierten von Tremblaye, die sehr wohl von dem Besuch wuszten, ueberreichen ein allgemein gehaltenes, nicht mal unterzeichnetes Flugblatt. Diskussionen zwischen den ArbeiterInnen entspinnen sich recht schnell und letztendlich kommt es zu einer Spontandemonstration von 200 Menschen (Streikende aus Nègrepelisse und Ablis, und mehr als die Haelfte der Belegschaft von Tremblaye), die mit kaempferischen Losungen durch die Straszen des Dorfes ziehen. Die ArbeiterInnen von Tremblaye, von den 13 schon in diesem Jahr entlassen werden, wissen sehr wohl, dass sie als naechste auf der Liste stehen. Waehrend dieser Zeit hatten die Delegierten der Belegschaft Verhandlungen mit dem Unternehmen und der Personalabteilung angestrengt und vereinbarten schliesslich einen Vertrag, der weit hinter den Forderungen der Vollversammlung der Streikenden zurueck blieb: eine Frist von zwei bezahlten Monaten vor der Kündigung zusätzlich zu den drei legalen Monate so wie eine Entschaedigung nach Dienstalter. Immerhin ist das das Doppelte oder Vierfache (je nach Dienstalter) als das Unternehmen am Anfang zugestehen wollte. In Folge dieser Vereinbarung wurde die Arbeit in der Fabrik wieder aufgenommen, bleibt aber auf 20 Prozent der normalen Produktion gedrosselt. Die ersten Entlassungen/Abgaenge sind fuer den 15. November vorgesehen. Wieder in Nègrepelisse bekannten alle ArbeiterInnen, dass ihnen das Unterstuetzungskomitee sehr geholfen habe.

Dank an all die Zahlreichen in Frankreich und der ganzen Welt, die Solidaritaetsschreiben geschrieben haben. Sehr bald wird die Lokalfoederation (Union locale, UL) Montauban in der CNT eine oeffentliche Versammlung in der Region organisieren, um zu klaeren, wie’s weitergehen soll.

nach Informationen der UL Montauban


CNT AIT
BP 158
82001 Montauban CEDEX

Finanzielle Unterstuetzung kann weiterhin geleistet werden, ueber:
CNT-AIT 7, rue St. Rémésy 31000 Toulouse (Scheck auf den Namen der CNT, mit Vermerk "Solidarité Newell" auf der Rueckseite)


[1] Es scheint, als seien Bilder mit "CNT" signierte von Skinheads in Umlauf gewesen ...

[2] CGT, Confédération Générale du Travail, groeszte Gewerkschaft des Landes, der kommunistischen Partei nahe stehend; FO, Force Ouvrière, trotzkistische, sozialdemocrat und recht Gewerkschaft


CNT-AIT



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